Nach der Matura sind viele Schulabgänger ratlos darüber, was ihr nächster Schritt sein soll. Ein Studium beginnen oder lieber doch gleich in die Berufswelt eintauchen? Wenn auch du dir über deine Möglichkeiten nach der Matura unsicher bist, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Von Praktikum und Berufsausbildung bis hin zu den Dauerbrennern Studium und Auslandsaufenthalt - wir haben die beliebtesten Wege, die Maturanten einschlagen, für dich zusammengefasst.
Das Studium ist wahrhaftig ein Klassiker und zählt für viele zu den beliebtesten Möglichkeiten nach der Matura. Dies liegt vor allem daran, dass ein Bachelor- oder auch Master-Abschluss für viele Arbeitgeber mittlerweile ein Muss ist.
Im Allgemeinen ist das Studienjahr in Österreich in zwei Semester unterteilt. Das Wintersemester beginnt in der Regel am 01. Oktober und dauert bis Ende Februar, das Sommersemester beginnt am 01. März und dauert bis Ende September.
Die Vorlesungen im Wintersemester beginnen meist Anfang Oktober und enden am 31. Januar, im Sommersemester beginnen sie am 01. März und enden am 30. Juni. Bei einigen Studiengängen ist der Studienbeginn jedoch nur im Wintersemester möglich. Es ist daher ratsam, sich rechtzeitig über Möglichkeiten und vor allem auch über die Bewerbungsschlüsse der einzelnen Hochschulen zu informieren.
Der Bewerbungsschluss für den Studienbeginn im Wintersemester ist in der Regel der 05. September, und für das Sommersemester der 05. Februar eines Jahres. Es gibt jedoch immer mehr Studiengänge, die von diesen allgemeinen Bewerbungsfristen abweichen. Dies ist vor allem bei Studienfächern, die eine Zulassungsbeschränkung haben und womöglich auch das Bestehen eines Eignungstests voraussetzen, der Fall. In diesen Fällen ist der Bewerbungsschluss meistens schon etwas früher angesetzt.
Da die Bewerbungsfristen auch von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich sein können, ist es wichtig, sich rechtzeitig sich über die Zulassungsbedingungen und -fristen der Zielhochschule zu informieren.
Das Studienangebot sowie die Hochschullandschaft in Österreich sind vielfältig. Je nachdem, welches Fach man studieren möchte, steht als allererstes die Wahl der richtigen Hochschule an. In Österreich unterscheidet man in 3 Hochschultypen: Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen. Sie alle bieten Bachelor- und Masterstudiengänge für die unterschiedlichsten Studienfächer an.
Die Universitäten in Österreich bieten mehrere hundert Studiengänge in Fachrichtungen wie Medizin und Gesundheit, Psychologie, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften, Medien, Kunst, Geistes- und Kulturwissenschaften, Naturwissenschaften, Informatik und Theologie an. Die Studiengänge an einer Uni zeichnen sich dadurch aus, dass die Lehrinhalte eher abstrakt sind. Die Forschung steht hier im Vordergrund. Neben den staatlichen Universitäten gibt es in Österreich seit einigen Jahren auch private Universitäten.
Bei einem Studium an einer Fachhochschule in Österreich stehen einem Studiengänge in Fachrichtungen wie Lebensmitteltechnologie, Pharmazie, Architektur, Umweltwissenschaften, Betriebswirtschaft, Medien, Technik und Ingenieurwissenschaften zur Wahl. Das Studium an einer Fachhochschule unterscheidet sich von einem universitären Studium dadurch, dass es sich um ein anwendungsorientiertes Fachstudium handelt – hier steht die Praxis im Vordergrund.
Der dritte Hochschultyp in Österreich ist die Pädagogische Hochschule. Diese sind spezialisiert auf die Ausbildung von Lehrern.
Du weißt noch gar nicht, was du studieren sollst? Dann geht es dir wie vielen anderen frisch gebackenen Maturanten. Als Lösung bieten mittlerweile viele Universitäten noch während der Schulzeit ein sogenanntes Probestudium an. Dieses Angebot richtet sich meist an Schüler, die kurz vor der Matura stehen und sich einen ersten Eindruck über das Leben und Lernen an einer Uni verschaffen wollen.
Das Probestudium erlaubt es Schülern, an verschiedenen Vorlesungen und auch Seminaren teilzunehmen, um so den Uni-Alltag richtig kennenzulernen. Gleichzeitig hat man durch ein Probestudium auch die Möglichkeit, mehrere Fächer intensiv kennenzulernen. Ebenso kann man sich einen ersten Eindruck von den verschiedenen Hochschulen verschaffen. Immer noch unentschlossen? Weitere hilfreiche Informationen rund um das Thema Studium bietet der online Studienführer für Österreich.
Wenn du dich erst einmal für ein Studium nach der Matura entschieden hast, musst du dich natürlich nicht zwingend an einer Hochschule in Österreich bewerben. Mittlerweile entscheiden sich auch viele junge Leute dafür, direkt den Sprung ins Ausland zu wagen um, dort zu studieren. Ein Auslandsstudium bringt zahlreiche Vorteile mit sich, da es dir nicht nur erlaubt, deine Fremdsprachkenntnisse gezielt zu verbessern, sondern auch eine fremde Kultur kennenzulernen und wichtige interkulturelle Erfahrungen zu sammeln.
Ein duales Studium – oder die Ausbildung an einer Berufsakademie – ist eine weitere, beliebte Möglichkeit, die immer mehr Maturanten nach ihrer Schulzeit einschlagen. Diese Form des Studiums zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Ausbildung im Betrieb mit einem Studium an einer Hochschule bzw. an einer Berufsakademie verbindet. In einem wöchentlichen oder monatigen Rhythmus wechselt man bei dieser Studien- bzw. Ausbildungsform zwischen der praktischen Ausbildung im Unternehmen und dem begleitenden, theoriebezogenen Studium an einer Hochschule.
Ein duales Studium und die Ausbildung an einer Berufsakademie sind also um einiges praxisbezogener als ein reguläres Studium an einer Universität. Vor allem im Bereich Gesundheitswesen ist dies eine sehr beliebte Form der Ausbildung und ein guter Karriereeinstieg, da hier die Vermittlung von betriebswirtschaftlichem Wissen und Management Skills mit sehr praxisbezogenen Aspekten des Berufs, wie z. B. der Krankenpflege, verbunden wird.
Weitere beliebte Branchen für diese Form des Studiums sind das Steuer- und Finanzwesen, und die Tourismus- und Immobilienbranche.
Du hast schon während der Schulzeit festgestellt, dass dir das ständige, sehr theorie-lastige Lernen nicht sonderlich liegt? In diesem Fall ist eine klassische Berufsausbildung nach der Matura vermutlich die passende Möglichkeit für dich.
Eine Berufsausbildung zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Vermittlung von theoretischem Wissen mit der Aneignung von praktischen Fähigkeiten verbindet. Die Ausbildung findet zu etwa 80% im Betrieb und zu 20% in der Berufsschule statt. In Österreich gibt es derzeit rund 197 anerkannte Lehrberufe.
Die Ausbildungsdauer beträgt je nach Beruf und Branche zwischen zwei und vier Jahren. Bei Maturanten, die mindestens drei Jahre eine berufsbildende mittlere Schule besucht haben, kann ein 3-jähriger Lehrberuf auch um ein Jahr verkürzt werden. Der schulische Teil der Ausbildung wird dabei komprimiert.
Eine Besonderheit im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist die sogenannte “Doppellehre”, die es Auszubildenden in Österreich ermöglicht, zwei verwandte Berufe gleichzeitig zu erlernen, z. B. Koch und Restaurant Fachangestellter.
Dabei steht die konkrete Berufswahl also an erster Stelle. Die Art und Dauer der Ausbildung sowie der Lehrlingsgehalt werden nämlich vom gewählten Beruf bzw. von der Branche bestimmt. Bevor man eine Entscheidung trifft, ist es daher ratsam, sich ausreichend über mögliche Berufe zu informieren. Hilfreiche Informationen zu unterschiedlichen Berufsprofilen und Branchen findest du zum Beispiel hier. Es ist sicherlich auch hilfreich, ein oder mehrere Berufspraktika zu absolvieren bevor man eine endgültige Entscheidung trifft, da man dabei einen guten Einblick in den jeweiligen Beruf erhält.
Für all diejenigen, die sich noch unsicher sind, welche Richtung sie beruflich einschlagen möchten, sind Praktika der ideale Weg, um sich einen Einblick in verschiedene Berufe und Firmen zu verschaffen. Ebenso sammelt man schon einmal Arbeitserfahrung, was bei späteren Bewerbungen oft zum Vorteil gegenüber Mitbewerbern gewertet werden kann.
Praktika nach der Matura sind also nicht nur eine ideale Orientierungshilfe, sondern auch eine gute Vorbereitung auf die Arbeitswelt, die den Berufseinstieg meist vereinfachen. Ein Auslandspraktikum, wie es zum Beispiel von EF angeboten wird, ermöglicht es Praktikanten, gleichzeitig Auslandserfahrung zu sammeln sowie Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern - zwei wichtige und heutzutage häufig gefragte Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt.
Sowohl das Freiwillige Sozialjahr (FSJ) als auch das Freiwillige Umweltjahr (FUJ) sind Freiwilligendienste in Österreich, an denen junge Menschen ab einem Alter von 17 Jahren teilnehmen können, wenn sie die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben.
Der Hauptunterschied zwischen dem FSJ und dem FUJ sind die gemeinwohlorientierten Einrichtungen, an denen man Freiwilligendienst leisten kann. So konzentriert sich das FSJ eher auf soziale Einsatzstellen wie Krankenhäuser, Seniorenheime, Kindergärten, Sportvereine und politische Organisationen.
Beim FUJ hingegen engagieren sich junge Menschen in den Bereichen Natur und Umwelt, und helfen oftmals auf Biohöfen, in Umweltverbänden, oder bei relevanten Behörden. Wahlweise - und abhängig von der jeweiligen Einrichtung - kannst du dein FSJ/FUJ auch im Ausland absolvieren.
Sowohl das FSJ als auch das FUJ dauern mindestens 6 und höchstens 12 Monate. Der Freiwilligendienst darf nicht innerhalb einer Berufsausbildung absolviert werden, da es sich hierbei immer um eine Vollzeitbeschäftigung mit maximal 34 Wochenstunden handelt. Während deiner Zeit im Freiwilligendienst bekommst du ein monatliches Taschengeld.
Je nach Einrichtung liegt dieses zwischen 200.- und 400.- Euro. Die meisten Einrichtungen stellen einem für den Dienst auch eine Unterkunft inkl. Verpflegung und Arbeitskleidung zur Verfügung. Für den gesamten Zeitraum des Freiwilligendiensts bist du außerdem unfall-, kranken-, pensions- und haftpflichtversichert.
Viele Maturanten sehnen sich nach ihrem Abschluss danach ins Ausland zu gehen, um dort neue Länder zu erkunden und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Viele sehen die Zeit im Ausland auch als kleine Auszeit vor dem Studien- oder Karrierestart. Eine Verschnaufpause sozusagen, in der man endlich genügend Zeit hat, um sich über seine Zukunftspläne klar zu werden.
Ein Auslandsaufenthalt nach der Matura ist genau das Richtige für dich, wenn du deine gewohnte Umgebung für eine Weile verlassen willst, neue Lebenserfahrungen sammeln und selbstständiger werden möchtest. Die Möglichkeiten hierfür sind fast unbegrenzt. Dennoch entscheiden sich viele dazu, die Auszeit zu nutzen um sich sozial zu engagieren, die eigenen Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern, oder berufliche Erfahrungen zu sammeln. Zu den beliebtesten Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt zählen die folgenden Optionen: