Österreicher auf Reisen: So macht man es nicht
Wir kennen sie alle – die Klischees von Österreichern im Urlaub! Sonnenliegen um 7 Uhr morgens reservieren, die Tennissocken unter den uralten Sandalen tragen und im Restaurant schimpfen, warum die denn keine Melange kennen. Ich habe jetzt ein paar Klischees für dich, die du vielleicht noch nicht so am Schirm hattest!
Lieber Österreicher – nicht alles ist gleich wunderbar!
Und wenn nicht sudern, dann sind wir vielleicht ein bisschen übertrieben beeindruckt. Stellt euch vor: Die Geschäfte schließen nicht um spätestens 19 Uhr, es gäbe einen 24 Stunden Store direkt um die Ecke und um 20:15 Uhr liegen noch nicht alle im Bett und schauen Tatort.
Fantasialand? NEIN! So ziemlich jede andere größere Stadt in Europa, die nicht in Österreich liegt. Ja, wir freuen uns. Aber vielleicht müssen wir unseren neuen internationalen Bekanntschaft nicht unbedingt den ganzen Abend erklären, WIE toll das ist.
Nur ned hudeln
Schon mal eine längere Bucket List gehabt als der Weg von hier nach Kaiserslautern? Ich auch… Im Stechschritt und mit Ellenbogentechnik vom Frühstück zum Museum, Strand und zu den besten Sights.
Nach österreichischer Effizienz wird ein Ding nach dem anderen von der Liste abgehakt und dabei bleibt dann keine Zeit das Land, die Leute und die Kultur zu genießen. In diesem Sinne: Einfach mal chillen, die schöne Aussicht genießen und mit dem hübschen Spanier vom nebenan einen Café Latte schlürfen.
Das ewige Sudern!
Raunzen, nörgeln, jammern, sudern – kein Wunder, dass es in Österreich so viele Begriffe dafür gibt, denn wir LIEBEN es, uns über Alles und Nix zu beschweren. Unsere Ferien sind da keine Ausnahme. “Der Kaffee schmeckt wässrig!” und “Es ist so heiß!” sind nur wenige Beispiele, warum wir Österreicher meinen, das Recht zu haben, pausenlos rumzujammern.
Klar, 35 Grad sind nunmal heiß und keine Frage, nach einiger Zeit, wenn die Klimaanlage an ist, bekommen wir Schnupfen. Andere Menschen verstehen das einfach nicht und glauben tatsächlich, wir verderben uns mit dem ewigen herum motzen unsere Laune. Wir kontern dann schon fast stolz “So simma halt in Österreich, ist ja nicht so ernst gemeint”.
Man bringe den Spritzwein!
Ob im Sommer oder im Winter, ob man ihn als „G’Spritzter“ oder „Spritzer“ kennt, die Liebe zum Spitzwein teilt eigentlich so ziemlich jeder Österreicher. Im Ausland sollten wir allerdings nicht erwarten, dass man unsere Leidenschaft für unseren geliebten Spritzwein teilt. Im Gegenteil – verlangt man im Ausland nach „wine with sparkling water“ an der Bar, bekommt man statt eines Drinks meist nur einen entsetzten Blick vom Barkeeper, was uns auch gleich zum nächsten Punkt bringt.
Wir müssen nicht alles wissen. Glaubt mir!
“Wieviele Zimmer hat das Hotel?” Wen interessierts? Uns Österreicher. Die Frage „Warum“ kann – denke ich – keiner so genau beantworten. Aber betiteln wir es mal als gesundes Interesse. Viele Fragen sind genauso unnötig, wie für manche die Kirsche im Cocktail. Haben wollen wir die Antworten trotzdem alle. Weil sonst wären wir ja irgendwie…nicht “ganz”.
Diesmal bitte nicht klatschen!
Man sollte meinen, sie seien eine ausgestorbene Spezies, aber egal ob am Flug nach Berlin, London oder Miami, man findet sie immer und überall – die Flugzeugklatscher.
Ob die Österreicher so wenig Vertrauen in die jeweilige Fluggesellschaft haben und froh und verwundert sind, dass sie heil am Reiseziel angekommen sind? – Man weiß es nicht. Jedoch wird dies von anderen Reisenden oft nur mit Verwunderung, Unverständnis und einem Kopfschütteln belächelt und führt bei dem ein oder anderen wohl auch zu Angst vor dem Heimflug.
Dreh dein Google Maps bitte einmal ab!
Das wahre Treiben einer fremden Stadt ist selten an „nullachtfünfzehn“ Touristenattraktionen zu finden. Klar, Museen und berühmte Gebäude sind das Aushängeschild einer Stadt und muss man mal gesehen haben. Es lohnt sich aber, über den Tellerrand hinauszublicken und die Stadt und ihre Einwohner abseits der Touristenstraßen und des „Hop on – Hop off“-Buses kennenzulernen.
Sei mutig, gehe auf fremde Leute zu und versuche, so viele unkonventionelle Erfahrungen wie möglich aus deiner Reise mitzunehmen – denn das sind die Momente, an die du dich später am liebsten erinnerst.
“Please let passengers off the train first!”
Besonders in London bekommt man diesen Satz in der U-Bahn oft zu hören, wenn sich die Türen in den Stationen öffnen – wobei diese Durchsage in Wien eigentlich viel nötiger wäre. Der gemeine Österreicher – insbesondere die Un(ter)art des Wieners – ist nämlich stets sehr beschäftigt und muss sich sofort in die U-Bahn drängeln, sobald diese einfährt.
Das solltest du bei deiner nächsten Auslandsreise sein lassen – hier lässt man die anderen Fahrgäste in der Regel zuerst aussteigen, bevor man selber einsteigt.