5 Dinge, die ich in Rio von Olympia gelernt habe
Aufgewachsen bin ich in Barcelona und musste mir schon damals ständig die Geschichten meiner Eltern anhören, wie toll doch die Olympischen Sommerspiele von 1992 waren. Natürlich hat mich das immer sehr begeistert und so haben meine kleine Schwester und ich uns immer vorgestellt, auch mal an den Spielen teilzunehmen.
Dieser Traum wurde jetzt auch endlich war – zumindest für meine Schwester. Vor vier Monaten wurde ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen fürs Rudern zugesagt und sofort beschloss ich, ebenfalls meinen Koffer zu packen und mit ihr nach Rio zu reisen.
Jetzt komme ich gerade von meiner ein-wöchigen Brasilienreise zurück und möchte fünfe Dinge mit euch teilen, die ich Rio gelernt habe.
1. “Um Mundo Novo“
Das Motto für die diesjährigen Olympischen Spiele in Rio lautete: “Um mundo novo“, was so viel bedeutet wie „eine neue Welt“. Ich fand dieses Motto äußerst passend, da die Spiele wirklich eine neue Welt repräsentierten. Ich war bis dato zwar noch nie in Rio gewesen, aber mir wurde von der ersten Sekunde klar, wie viel Mühe sich die Stadt gegeben hat, um sowohl Athleten als auch Besucher herzlich willkommen zu heißen.
Von dem Moment, wo mein Reisepass mit dem schönen Rio Logo gestempelt wurde, bis hin zu den farbenfrohen Flaggen welche die Straßen der Stadt zierten – diese neue Welt war durch und durch inspirierend.
2. Wir haben alle unser Land „getragen“…
Egal ob Deutscher, Niederländer oder Brite – jeder Fan, Besucher und Athlet war in den Nationalfarben seines Landes gekleidet. Von Capes und T-Shirts, bis hin zu Mützen und Schals (ja auch Schals wurden in Rio getragen!) – egal wo man ging, saß oder stand, der Gegenüber konnte farblich sofort identifiziert werden.
Lustigerweise beließen einige Fans jedoch nicht nur beim Tragen den Nationalfarben; ich habe in der Woche wirklich viele Norweger gesehen, die mit traditionellen Wikingerhelmen rumgelaufen sind. Das Beste an der ganzen Sache war jedoch, wie offen und herzig die Menschen aus den verschiedenen Nationen miteinander umgegangen sind. Man konnte wirklich mit jedem Sprechen!
3. …und andere Länder angefeuert
Natürlich gab es viel Nationalstolz und jeder feuerte sein eigenes Land an so oft es nur ging. Am Ende ging es jedoch vor allem um den Sport und so haben auch die Briten für Frankreich gejubelt und die Amerikaner für Schweden! Auch ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn ich einen Athleten aus der Schweiz konkurrieren sah, weil ich Zürich für die letzten vier Jahre mein zu Hause nennen durfte.
Am Ende konnte ich sogar ein Team aus Englandfans davon überzeugen, lauthals Spanien anzufeuern, als meine Schwester zu rudern begann (dies lag vor allem daran, dass ich lauter seien wollte als die Gruppe aus 20 Kiwis, die neben mir saß!).
4. Alles drehte sich um die Anstecknadeln…
Die Anstecknadeln waren die Pokémon von Rio (ganz ehrlich!) und es ging darum, so viele zu sammeln wie nur möglich. Athleten erhielten Anstecknadeln für ihr jeweiliges Land und auch Fernsehsender, Sponsoren und das IOC hatten allesamt ihre eigenen Pins. Ich habe viele der freiwilligen Helfer gesehen, die einen Haufen solcher Anstecknadeln wie einen Schatz gesammelt haben.
Es hatte nicht lange gedauert, bis ich gemerkt hatte, wieso: je mehr Anstecknadeln man auf seinem Kleidungsstück zur Schau stellen konnte, desto einfach war es, eine Konversation, mit Fremden anzufangen. Übrigens: Innerhalb der Stadt gab es sogar ein paar designierte Orte, an denen sich die Anstecknadel-Schatzsucher trafen, um ihre Pins austauschen – verrückt, oder?
5. … und natürlich auch die Athleten
Es war wirklich nicht schwer einen Sportler in Rio zu finden, da sie allesamt die ganze Zeit ihre offizielle Nationaluniform tragen mussten. So auch meine Schwester! Oftmals wurden wir von Leuten auf der Straße angehalten, die Fotos mit ihr machen wollten und fragten, in welcher Wettkampfkategorie sie denn antrat.
Inspiriert durch all die Athleten, die durch die Stadt liefen und die verschiedenen Sport-Stationen, die durch die Sponsor aufgestellt wurden, wurde Rio in den zwei Wochen der Olympischen Spiele so aktiv wie nie zuvor; von Volleyball und Joggen, bis hin zum Schwimmen und Surfen, (diese Sportart wird übrigens erstmals 2020 antreten) jeder zeigte in dieser Zeit sein sportliches Können.