5 Arten von Menschen, die dir im Flugzeug begegnen
Man sagt ja gern, dass der Weg das Ziel ist, oder dass es um die Reise geht und nicht um das Ziel, aber jeder, der jemals einen Langstreckenflug mitgemacht hat, weiß, dass dieses alte Sprichwort so seine Tücken hat.
Von schreienden Kindern, die in den engen Mittelgängen herumstrampeln, übers Zurechtfinden auf einem internationalen Flughafen, bis hin zu ungeschickten Nebensitzern, die nur darauf zu warten scheinen, dir beim geringsten Anzeichen von Turbulenzen ihren Tomatensaft in den Schoß zu kippen, kann diese Erfahrung ganz schön herausfordernd sein, um es einmal so auszudrücken.
Um sicherzustellen, dass du auf alles und jeden vorbereitet bist, was deine nächste Sprachreise für dich bereithält, haben wir eine Liste mit fünf Typen zusammengestellt, denen du im Flugzeug begegnen könntest.
Und wir sagen dir auch, wie du mit allen zurechtkommst. (Wir haben uns hier der Einfachheit halber für das generische Maskulinum entschieden, aber selbstverständlich ist diese Typologie an kein Geschlecht gebunden!)
1. Der Armlehnen-Dieb
Es könnte ganz subtil beginnen, indem er nur die Spitze seines Ellbogens auf der Armlehne abstützt, die du bereits vor seiner Ankunft für dich reklamiert hast. Langsam macht er sich immer breiter und vertreibt dich aus deinem Hoheitsgebiet.
In dem Moment, in dem du deinen Arm nur für eine Sekunde von der Lehne nimmst – sei es, um etwas aus deiner unnötig großen Reisetasche zu fischen, oder um deinen Snack von der Flugbegleiterin entgegenzunehmen – schlägt er zu, und dein Platz auf der Armlehne ist Geschichte.
So kommst du mit ihm zurecht: Es ist im Grunde ein ungeschriebenes Gesetz, dass jeder Passagier mindestens eine Armlehne hat. Wenn du also in der Mitte sitzt und dir bereits beide Armlehnen gestohlen wurden, dann hast du keine andere Wahl, als den Krieg zu erklären … oder zumindest höflich, aber bestimmt etwas zu sagen.
Es ist Zeit, den Armlehnen-Dieb mit seinen eigenen Waffen zu schlagen und mindestens eine Armlehne für dich zurückzuerobern!
2. Die Plappertasche
Du hast er dir auf deinem Sitz halbwegs bequem gemacht, dein Buch in der Hand, und bereitest dich auf einen entspannenden Flug vor, auf dem du nur lesen und vielleicht ein paar Episoden deiner Lieblingsserie auf Netflix anschauen möchtest. Aber die Plappertasche hat andere Pläne.
Zuerst nimmst du noch an, dass es sich einfach um ein wenig höflichen Smalltalk handelt, der sich bald in angenehmes Schweigen verabschiedet, sodass du es dir gemütlich machen und lesen kannst. Nein. Schon bald weißt du alles über seine Hautpflege-Routine, sein Lieblings-Sandwich und du kennst auch die Namen seiner elf Cousins.
So kommst du mit ihm zurecht: Manche Leute plaudern gern für die gesamte Dauer eines Fluges drauflos. Andere hingegen würden sich lieber auf einen Film konzentrieren. Wenn du zu letzteren gehörst, wirf einfach höflich ein: “Es tut mir leid, wenn ich Sie unterbreche, aber ich freue mich schon seit Ewigkeiten darauf dieses Buch zu lesen/diesen Film zu sehen!”
Und wende dich dann auch gleich wieder der Sache zu, mit der du eigentlich beschäftigt warst. Für Leute, die jeder Konfrontation aus dem Weg gehen: Entschuldige dich, um auf die Toilette zu gehen, und wenn du zurückkommst, lächelst du die Person nur kurz freundlich an und setzt dann sofort den Kopfhörer auf.
Wenn das alles nichts nützt, kannst du immer noch so tun, als ob du einschläfst – ein bisschen theatralisches Schnarchen kann nicht schaden.
3. Der Angsthase
Du erkennst diese Person schon aus meilenweiter Entfernung. Versteinerter Blick ins Leere und die Hände mit festem Griff am Sitz oder den Armlehnen – er hat Angst vor dem Fliegen und allem, was damit zusammenhängt.
Jede plötzliche Turbulenz, jedes seltsame Geräusche im Flugzeug sorgt dafür, dass sein Blick wild umherschwirrt, während er sich umschaut, ob noch jemand in Panik gerät und er anfangen soll, die Schwimmweste unter seinem Sitz hervorzuziehen.
So kommst du mit ihm zurecht: Aus persönlicher Erfahrung mit Flugangst kann ich sagen, dass es in den allermeisten Fällen am besten ist, die Person einfach in Ruhe zu lassen.
Wenn jemand besonders verzweifelt wirkt, kannst du kurz fragen, ob alles in Ordnung ist, aber ansonsten ist es wahrscheinlich, dass derjenige eine Strategie hat, um den Flug auf seine Weise hinter sich zu bringen.
Für manche Menschen mit Flugangst, kann eine lockere Unterhaltung eine gute Ablenkung darstellen, aber du solltest nicht versuchen, ein Gespräch zu erzwingen, wenn dein Sitznachbar sich offensichtlich auf seine Atmung konzentriert oder sich lieber mit Musik oder einem Film ablenken lässt.
4. Der Geschäftsmann
Dieser Mensch ist schon mindestens hundert Mal geflogen und wirkt fast ebenso ernst und seriös wie sein faltenfreies Jackett. Er scheint sich über die beengten Verhältnisse zu ärgern – vielleicht ist er nicht sicher, wie er überhaupt in der Economy Class gelandet ist – und betrachtet Mitreisende in der Jogginghose mit abfälligem Erstaunen.
So kommst du mit ihm zurecht: In neun von zehn Fällen werdet ihr in entspanntem Schweigen nebeneinandersitzen. Er wird wahrscheinlich während der gesamten Flugdauer am Computer arbeiten oder auf dem Telefon extrem wichtige Nachrichten schreiben.
Achte nur darauf, das Entsetzen in seinem Gesicht nicht zu verpassen, wenn das kostenlose Flugzeug-Essen serviert wird – und biete dich hilfsbereit an, seine Reste aufzuessen, falls du besonders hungrig bist.
5. Der Nähebedürftige
Ein krasser Kontrast zu den distanzierten Manieren des Geschäftsmannes, schläft der Nähebedürftige augenblicklich ein und breitet sich dabei auch in deinen Sitzbereich aus. Sei es sein Kopf, den er auf deiner ahnungslosen Schulter ablegt, oder gleich sein kompletter Oberkörper, der sich an deinen schmiegt.
Du fragst dich, ob du dich jemals wieder von dieser Klette befreien kannst oder für immer auf deinem Sitz gefangen sein wirst.
So kommst du mit ihm zurecht: Wir gehen davon aus, dass die plötzliche Kuschelattacke eines Fremden nicht dein Ding ist, dann besteht das Hauptziel darin, Abstand zwischen dich und den anhänglichen Schläfer zu bringen. In den meisten Fällen reicht ein sanfter Stupser, um ihn wieder auf seinen eigenen Sitz zu bugsieren.
Schiebe ihn einfach langsam und sachte zurück in die Richtung, aus der er hinübergekippt ist, und beanspruche den körperlichen Freiraum, der dir zusteht. Der Platz im Flieger ist sowieso schon knapp bemessen!